GTÜ Winterreifen-Test 2015: Continental und Goodyear ganz vorn
In wenigen Wochen ist es wieder soweit: Ab Oktober müssen wir mit Schnee und Eis auf unseren Straßen rechnen. Wer dann noch sicher unterwegs sein will, sollte sich frühzeitig um die Winterausrüstung seines Fahrzeugs kümmern. Das fängt mit der richtigen Bereifung an. Sind die Winterreifen älter als sechs Jahre oder beträgt die Profiltiefe weniger als vier Millimeter, ist aus Gründen der Sicherheit ein Austausch empfehlenswert. Doch welchen Reifen nehmen?
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat gemeinsam mit dem ACE Auto Club Europa acht aktuelle Winterreifen der Größe 225/50 R17 für die Saison 2015/2016 im harten Wintereinsatz getestet. Die Ergebnisse können sich bis auf eine Ausnahme sehen lassen: Die Markenreifen im gehobenen Preissegment absolvieren die Tests auf Schnee, Eis und Nässe ohne größere Ausrutscher. Die Reifenhersteller haben in Sachen Qualität im Vergleich zum Vorjahr weiter zugelegt. Nahezu alle Profile wurden nochmals überarbeitet.
Als Testsieger mit der GTÜ-Bestnote „sehr empfehlenswert“ geht der Continental WinterContact TS 850 durchs Ziel, um Haaresbreite gefolgt vom ebenfalls sehr empfehlenswerten und brandneuen Goodyear UltraGrip Performance Gen-1. Diese beiden Premiumreifen spielen ihre Stärken vor allem auf schneebedeckter und auf nasser Fahrbahn voll aus – sowohl bei der Traktion als auch beim Handling und Bremsen. Auch die Sicherheitsprüfungen auf trockener Piste absolvieren die beiden Kandidaten ohne Tadel.
Das breite Feld der Winterreifen mit der Testbewertung „empfehlenswert“ beginnt mit dem Drittplatzierten, dem Dunlop Winter Sport 5 der sich in allen winterspezifischen Bereichen bei Qualität und Leistung wacker schlägt. Nur knapp dahinter mit wenigen Punkten Abstand auf den Plätzen vier und fünf der neue Nokian WR D4 und der Michelin Alpin 5 – dem teuersten Reifen im Test. Der Pirelli Sottozero3 und der Semperit Speed-Grip 2 belegen die Plätze sechs und sieben in der Gesamtwertung (siehe Ergebnistabelle). Schlusslicht im GTÜ-Winterreifentest 2015 mit einem „bedingt empfehlenswert“ ist der Vredestein Wintrac Xtreme S, der wegen seinen wenig überzeugenden Leistungen auf nasser Fahrbahn auf dem achten Platz landet.
Bei der Traktionsmessung auf schneebedeckter Fahrbahn sind die Unterschiede zwischen den Testkandidaten überraschend gering. Auch beim Bremsen auf Schnee gibt es keine bösen Überraschungen. Lediglich der Michelin Alpin 5, der Vredestein Wintrac Xtreme 5 und Pirelli Sottozero3 können weniger gut verzögern als antreiben. Der Pirelli braucht als letzter in dieser Wertung zwei Meter mehr als die Besten – und das bei Tempo 50!
Beim Handlingvergleich auf einer steilen Passstraße hat der Michelin Alpin 5 die Nase vorn, auch der der Conti TS 850 und der neue Goodyear UltraGrip Performance Gen-1 können hier glänzen. Beim Verhalten auf nasser Fahrbahn schwächeln der Semperit Speed-Grip 2 und der Vredestein. Beim Semperit enttäuscht die geringe Seitenführung, beim Vredestein zusätzlich der lange Bremsweg. Auf trockener Straße zieht der Continental WinterContact TS 850 souverän an allen Mitbewerbern vorbei – ganz an die Spitze.